EUPEN (700) - Die PISA-Studie schockt die Bildungsträger in Mitteleuropa. Aber hat jeder in der Politik die Ergebnisse daraus verstanden? - Die bei der CSP in Ungnade gefallene und inzwischen fraktionslose ostbelgische Abgeordnete Jolyn Huppertz empfindet die Abfrage der Kompetenzen in den Bereichen Mathematik, Lesen und den Naturwissenschaften als „zu einseitig“. Aus ihrer Sicht würden von der Studie andere Fähigkeiten vernachlässigt.
In einer Mitteilung bezweifelt sie, dass Experten in jedem Fall die richtigen Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der PISA-Studie ziehen können. Obwohl internationale OECD-Standards für die Erfassung der Daten herangezogen werden, sieht Huppertz damit nicht den tatsächlichen Leistungsstand der Schüler erfasst. Vorschläge, wie diese transparenter gestaltet und abgebildet werden können und welche Veränderungen in Bezug auf die Vermittlung von Bildung gezogen werden, machte die Politikerin, deren Mandat im kommenden Frühjahr ausläuft, allerdings nicht.
Bei der letzten PISA-Studie hatten die Schüler in Ostbelgien schlechter abgeschnitten als noch bei der Auswertung zuvor. Experten sehen vor allem die Folgen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Ausfälle im Präsenzunterricht als Grund für den negativen Trend. Noch schlechter hatten die Schülerinnen und Schüler aus Deutschland abgeschnitten.
Obwohl die Ergebnisse die einzelnen europäischen Staaten zu unterschiedlichen Zeiten in ihren jeweiligen Legislaturperioden erreichen, äußert Huppertz in ihrer Mitteilung die Vermutung, dass der „einzige Sinn der Studie darin besteht, damit Wahlkampf zu machen“.
Dienstag, 12.12.23